SEO im KI-Zeitalter – SEO lebt, aber es verändert sich
„Wird meine Website jetzt unsichtbar?“ – Diese Frage höre ich im Moment ständig. In meinen Kursen und Coachings sitzen viele Selbstständige, die verunsichert sind, seit Google mit seinen neuen AI Overviews experimentiert und KI-Tools wie ChatGPT plötzlich komplette Antworten liefern, ohne dass jemand noch auf eine Website klickt.
In meinem letzten Blogbeitrag habe ich erklärt, was Google AI Overviews sind und wie sie funktionieren. Jetzt geht’s darum, was das für dich als Website-Betreiber bedeutet – und wie du trotz KI sichtbar bleibst.
Die gute Nachricht: SEO im KI-Zeitalter ist nicht tot. Aber es verändert sich. Und wer jetzt versteht, wie Suchmaschinen und KI zusammenarbeiten, kann daraus sogar einen Vorteil ziehen.
Warum du jetzt neu über SEO nachdenken solltest
Früher war SEO recht klar: Du optimierst Texte für bestimmte Keywords, bekommst Klicks – fertig.
SEO im KI-Zeitalter sieht anders aus. AI Overviews liefern Nutzern oft schon eine fertige Antwort direkt in den Suchergebnissen (ob diese gut, schlecht, richtig oder falsch sei mal dahingestellt). Auch Chatbots wie ChatGPT oder Perplexity nutzen Webinhalte, um Fragen zu beantworten. Das heißt: Die KI zieht Inhalte von Websites wie deiner – aber sie entscheidet selbst, welche sie zitiert oder anzeigt.
Das kann erstmal beunruhigend klingen, stimmt’s? Aber: KI braucht gute Inhalte. Ohne hochwertige, verständliche und strukturierte Websites hätte sie gar kein Futter, aus dem sie ihre Antworten ziehen kann.
Und genau da liegt deine Chance. Wenn du deine Inhalte klug aufbereitest, wirst du nicht unsichtbar – im Gegenteil: Du wirst zur Quelle, auf die sich die KI stützt.
Vier Wege, wie du im KI-Zeitalter mit SEO sichtbar bleibst
Hier kommen vier konkrete Schritte, mit denen du deine Website fit machst für die neue Suchwelt – mit Beispielen aus meiner Praxis.
1. Mach deine Inhalte KI-freundlich und zitierbar
KI kann nur mit dem arbeiten, was sie versteht – und das bedeutet: klare Strukturen, eindeutige Aussagen, leicht zitierbare Sätze. AI Overviews und Chatbots wie ChatGPT „scannen“ Websites nach prägnanten Antworten. In der Tat liest KI Webseiten wie ein Mensch: Sie bewertet Struktur, Klarheit und Relevanz. Lange, verschachtelte Texte oder unklare Überschriften fallen dabei einfach durch.
So machst du deine Inhalte KI-freundlich:
- Verwende prägnante Überschriften wie „So findest du deine Wunschkundinnen“ statt „Strategische Zielgruppenanalyse“.
- Verwende Zwischenüberschriften (H2) mit konkreten Fragen, z. B. „Wie bleibe ich im KI-Zeitalter mit meiner Website sichtbar?“ oder
- Antworte direkt darunter in 1–2 klaren Sätzen. Beispiel:„Du bleibst sichtbar, wenn deine Inhalte präzise, hilfreich und technisch gut strukturiert sind – so kann KI sie leichter erkennen und zitieren.“
- Ergänze längere Erklärungen erst nach der kompakten Antwort, gern mit Beispielen, Tipps oder kleinen Anekdoten.
Beispiel aus meiner Praxis: In einem Website-Coaching hatte eine Kundin auf ihrer Startseite einen langen Absatz über ihr Angebot. Nach einer Umstrukturierung mit klaren Zwischenüberschriften („Wobei ich dir helfe“, „Was du nach dem Coaching erreichst“) und kurzen Kern-Antworten hat sich ihre Google-Position verbessert – und sie wurde in einem AI Overview genannt.
Fazit: Formuliere deine Texte so, dass sie wie kleine „Zitat-Häppchen“ funktionieren. Denk an „Snackable Content“ – kurze, verständliche Portionen statt Textwüsten. Überprüfe ebenso regelmäßig, welche Fragen zu deinem Thema in Google oder ChatGPT auftauchen – und beantworte sie direkt auf deiner Website.
2. Halte dich an SEO-Basics – sie gelten immer noch
Im KI-Zeitalter wird SEO oft neu diskutiert, aber die Grundlagen bleiben gleich: Nur sichtbare, technisch saubere Websites mit klarer Suchintention werden von Google (und damit auch von KI) genutzt. Der Unterschied: Heute zählt Qualität noch mehr vor Quantität. Die Tipps aus meinem Beitrag SEO für Selbstständige – 9 Tipps für deinen Erfolg in der Google-Suche sind nach wie vor aktuell.
Das solltest du weiterhin tun:
- Keyword-Recherche mit Sinn: Finde nicht nur Begriffe, sondern Fragen, die deine Zielgruppe wirklich stellt. Beispiel: Statt „Webdesign Berlin“ lieber „Wie finde ich einen guten Webdesigner in Berlin?“
- Schreibe Meta-Descriptions, die neugierig machen und den Nutzen deines Angebots betonen. Ein Plugin, wie Rank Math SEO hilft dir dabei.
- Technik prüfen: Ladezeit, mobile Darstellung und saubere Indexierung sind Pflicht. Tools wie PageSpeed Insights oder Google Search Console helfen dir dabei. In meinen Blogartikel steht, wie du dabei genau vorgehst.
- E-E-A-T* stärken: Zeig Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauen. Das gelingt z. B. mit:
- echten Kundenbeispielen,
- Fotos deiner Arbeit,
- einem klaren „Über mich“-Text mit beruflichem Hintergrund,
- Blogartikeln, in denen du dein Wissen teilst.
*EEAT ist eine Abkürzung für Experience (Erfahrung), Expertise (Fachwissen), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit) und ein Qualitätskriterium von Google zur Bewertung von Webseiteninhalten.
Beispiel: Eine Kundin von mir hatte auf ihrer Seite nur allgemeine Texte. Erst, als sie eigene Fallbeispiele (z. B. „So habe ich das Logo von XY neu gestaltet“) ergänzt hat, wurde ihre Seite für genau diese Themen besser gefunden. Oder: Wenn du Coach bist, sollte deine Startseite klar signalisieren: „Coaching für Selbstständige in Berlin – mehr Sichtbarkeit, mehr Kundinnen.“
Fazit: Technik + Relevanz + Persönlichkeit = die beste SEO-Formel – auch im KI-Zeitalter.
3. Setze auf Sichtbarkeit durch Dritte
Google und KI-Systeme schauen längst nicht mehr nur auf deine eigene Website, sondern auch darauf, wer dich zitiert oder erwähnt. Das nennt man „Offpage-Signale“ oder „externe Validierung“. Wenn du z. B. auf einer Fachseite, in einem Online-Magazin oder in einem Interview erwähnt wirst, stärkt das deine Glaubwürdigkeit – und damit dein Ranking. Je öfter dein Name, dein Angebot und deine Website im Internet auftauchen, desto „echter“ wirkst du auch für KI-Systeme.
So kannst du das aktiv angehen:
- Gastartikel schreiben: z. B. für Blogs deiner Branche („5 Tipps für bessere Website-Texte“).
- Interviews geben: Lokale Magazine oder Podcasts suchen ständig spannende Selbstständige.
- Netzwerke nutzen: Erwähnungen auf Kursseiten, Partner-Websites oder Eventseiten (z. B. VHS Berlin) zählen ebenfalls.
- Kooperationen starten: Wenn du mit anderen Selbstständigen Projekte machst, verlinkt euch gegenseitig.
Beispiel aus meiner Praxis: Ich habe eine Kundin, die regelmäßig Gastbeiträge auf einem Berliner Unternehmerinnen-Blog schreibt. Seitdem wird ihre Website häufiger zitiert – und sie bekommt nicht nur mehr Sichtbarkeit, sondern auch neue Anfragen.
Fazit: Denk SEO nicht nur als „meine Website“, sondern als dein digitales Netzwerk. Je öfter dein Name und deine Website erwähnt werden, desto sichtbarer wirst du auch für KI. Solche Erwähnungen sind Gold wert – sie wirken wie kleine SEO-Booster von außen. Verlinke z.B. diese Beiträge unter einem eigenen Menüpunkt „Presse & Empfehlungen“.

4. Nutze Bildsprache und Medien bewusst
Bilder spielen im KI-Zeitalter eine größere Rolle, als viele denken. Denn KI-Systeme wie Google AI Overviews ziehen sich nicht nur Text, sondern auch Bilder – vor allem aus dem sichtbaren Bereich einer Seite. Eine einheitliche, authentische Bildsprache stärkt deinen Markenauftritt und hilft, dich in Suchergebnissen (z. B. in der Bildersuche) sichtbar zu machen.
So nutzt du das für dich:
- Verwende eigene Fotos (anstelle austauschbarer Stockbilder) mit Bezug zu deinem Thema – das wirkt authentisch und erhöht deine Wiedererkennung.
- Setze dein wichtigstes Bild gleich oben (Hero-Bereich), mit direktem Bezug zum Inhalt.Beispiel: Ein Foto von dir beim Arbeiten an einer Website statt ein generisches Laptop-Stockbild.
- Alt-Texte nicht vergessen: Sie helfen der KI zu verstehen, was auf dem Bild zu sehen ist. Beispiel: „Webdesignerin arbeitet an SEO-Strategie im KI-Zeitalter“ statt „Frau am Laptop“. Denke auch an die Dateinamen: beschreibe deine Bilder bewusst mit Wörtern, die KI versteht. Statt „IMG_1234“ lieber „dein-name-in-schmuckwerkstatt-berlin.jpg“.
Praxisbeispiel: Eine Kundin hat ihre Startseite mit echten Fotos aus ihrem Atelier überarbeitet. Seitdem wird ihre Seite nicht nur öfter angeklickt, sondern ihr Bild taucht auch in Google-Ergebnissen auf – das stärkt die Markenwahrnehmung enorm.
Fazit: Gute Bilder sind wie ein visuelles Zitat – sie sagen mehr als 1.000 Worte, auch für KI.
In meinem Workbook „Website-Texte schreiben“ erkläre ich genau, wie du deine Bildsprache auf deine Inhalte abstimmen kannst – das macht deine Seite nicht nur schöner, sondern auch für Suchmaschinen verständlicher.

WORKBOOK WEBSITE TEXTE SCHREIBEN – KLAR, ÜBERZEUGEND & MIT PERSÖNLICHKEIT
Einfach schreiben – sichtbar werden – verkaufen. Das Workbook WEBSITE TEXTE SCHREIBEN hilft dir, deine Website Texte klar, überzeugend und mit Persönlichkeit zu schreiben – damit du online sichtbar wirst, Vertrauen aufbaust und deine Zielgruppe erreichst.
Bonus: Sichtbarkeit außerhalb von Google
Suchmaschinen sind längst nicht mehr die einzigen Orte, an denen Sichtbarkeit entsteht. KI schaut sich im ganzen Internet um – auch auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram, YouTube oder in deinem Google Unternehmensprofil. Das heißt: Alles, was du dort veröffentlichst oder pflegst, trägt indirekt zu deiner SEO-Stärke bei.
So nutzt du das clever:
- Google Unternehmensprofil: Das ist oft der erste Eindruck, den potenzielle Kundinnen von dir bekommen – also pflege es aktiv! Halte Öffnungszeiten und Leistungen aktuell, lade regelmäßig Fotos hoch, beantworte Bewertungen und poste Updates oder Blogbeiträge. Das stärkt nicht nur deine lokale Sichtbarkeit, sondern zeigt Google, dass du eine aktive und vertrauenswürdige Quelle bist. In meinem Blogartikel Google Unternehmensprofil erstellen und optimieren (Google My Business) bekommst du hierfür wertvolle Tipps.
- LinkedIn: Teile regelmäßig kurze Tipps, Erfahrungsberichte oder Blogartikel. Wenn Menschen dich dort lesen, suchen sie später oft gezielt nach deinem Namen oder deiner Website – das ist Markenaufbau pur. Wie das funktioniert erfährst du hier: Professionelles LinkedIn Profil für Selbstständige – nur 5 Schritte.
- Instagram: Zeig Persönlichkeit! Teile Einblicke in deine Arbeit, Vorher-Nachher-Beispiele, Mini-Tutorials oder Kundenfeedback. Wenn du deine Website in der Bio verlinkst und Beiträge mit relevanten Keywords und Hashtags versiehst, verknüpft KI deine Inhalte über mehrere Plattformen hinweg. Das stärkt deine Online-Autorität.
- YouTube oder Podcasts: Erstelle Videos oder Episoden zu deinen Themen und achte auf gute Titel, Beschreibungen und Kapitel mit Keywords. KI liest und versteht diese Inhalte – und ordnet sie deiner Expertise zu.
Beispiel: Eine Kundin aus meinem Coaching hat ihr Google-Unternehmensprofil optimiert und dort regelmäßig ihre Blogartikel geteilt. Ergebnis: Mehr lokale Sichtbarkeit – und sie tauchte mit ihren Inhalten häufiger in Google AI Overviews auf.
Fazit: Denk Sichtbarkeit nicht nur in einer Suchmaschine, sondern als ganzes Ökosystem, als Netzwerk aus Plattformen. Je stärker deine Marke im Netz präsent ist, desto mehr Signale bekommt auch Google – und die KI.
5. Fazit – SEO im KI-Zeitalter lebt, nur anders
Solange Menschen Fragen stellen, gibt’s SEO. Deine Aufgabe ist es, Antworten zu geben – für Menschen und Maschinen. KI verändert, wie gesucht wird, aber nicht warum. Die Menschen suchen weiterhin nach Lösungen, Orientierung und Vertrauen – und das kannst du ihnen mit deiner Website bieten.
Deine Mini-Checkliste: SEO im KI-Zeitalter
- Sind deine Inhalte klar strukturiert und leicht zitierbar?
- Hast du aktuelle Keywords mit klarer Suchintention?
- Funktioniert deine Website technisch einwandfrei?
- Wirst du von anderen Seiten erwähnt oder verlinkt?
- Bietest du echte, hilfreiche Inhalte mit Persönlichkeit?
Wenn du herausfinden möchtest, wie du deine Website fit für KI machst, lies auch gern meinen ersten Beitrag zu den Google AI Overviews oder buche mein Website-Coaching – gemeinsam bringen wir Struktur, Klarheit und Sichtbarkeit in deinen Webauftritt.